Arbeitsgemeinschaft Elternbeiräte an Gymnasien im Regierungsbezirk Stuttgart

AKTUELLES

Neustart mit Hindernissen - Abschlussklassen wieder im Untericht

Seit dem 17.März 2020 findet an den Gymnasien des Landes kein Präsenzunterricht mehr statt. Seitdem konnten/mussten die Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und Schulleitungen einen Crashkurs in Sachen Homeschooling und E-Learning machen. Es ist kaum damit zu rechnen, dass ein "normaler" Unterricht bis Ende des Schuljahres oder sogar zu Beginn des nächsten Schuljahres zustande kommen wird.

Auch wenn es schwer fällt ist der wichtigste Rat an alle: Ruhig bleiben! Patentlösungen sind derzeit ebensowenig in Sicht wie ein Impfstoff gegen Corona. Aber anders als beim Impfstoff, können alle Mitglieder der Schulgemeinschaft daran mitarbeiten, die Situation für alle zu optimieren. Dafür ist es extrem nützlich, die Grundlagen des jetzt aufgenommenen Fern-Unterrichts zu kennen.

Eine dieser Grundlagen ist die Verordnung des Kultusministeriums vom 17.März 2020 in der ab 4.Mai gültigen Fassung. Am 29.April 2020 kam eine Verordnung zur Wiederaufnahme des Schulbetriebs dazu, die Sie hier im Wortlaut finden. 

Zusammen mit dieser Verordnung hat das Kultusministerium auch allgemeine Hygienevorschriften an die Schulen verteilt. Diese Hinweise finden sie hier. Bitte bedenken Sie bei all diesen Verordnungen, dass zu diesen allgemeinen Regeln des Kultusministeriums auch noch die Hygienevorschriften des Schulträgers dazukommen. Aus all den Vorschriften müssen dann die Schulen das für sie Mögliche und Machbare umsetzen. Jede Schule muss seine Raum- und Unterrichtsangebote passend zu seinen Möglichkeiten umsetzen. Und zu diesen Möglichkeiten gehört auch die Zahl der verfügbaren Lehrer*innen. 

Es macht zur Zeit wenig Sinn, dass jedes Elternteil seine persönlichen Unsicherheiten in einem Brief oder einer Mail an die Schulleitungen zur Kenntnis bringt. Dasselbe gilt auch für die Kollegien an den Schulen.

Nutzen sie die Möglichkeiten, dass die Elternvertreter die Anfragen, Unsicherheiten und Informations-Notwendigkeiten ihrer Klassen kanalisieren.

Informationen an alle Eltern sind eine einmalige Aktivität, Einzel-Schreiben dagegen ein Arbeitsaufwand, der nur einen einzelnen informiert und nicht die vielen anderen, die dasselbe Informationsbedürfnis haben. Wir haben noch nicht erlebt, dass vernünftige Vorschläge im Rahmen der den Schulen vorgegebenen Möglichkeiten nicht berücksichtigt wurden. Helfen Sie beispielsweise den Lehrer*innen durch diesen Fragebogen, die technische Ausstattung in den Familien der jeweiligen Klassen und die verfügbare Endgerätesituation abzufragen. Eine sehr sinnvolle regelmäßige Klassenlehrerstunde, die Einführung neuer Themen in Videokonferenzen und die ebenso sinnvolle stichprobenartige Überprüfung von Aufgabenstellungen lassen sich sehr viel leichter realisieren, wenn die Lehrer*innen wissen, wieviele Schüler*innen überhaupt mitmachen können. Versuchen Sie, überall dort, wo Defizite an Ihrer Schule sind, Leihgeräte von ihrer Schule oder von der Stadt zu den Schülern zu bringen. 

Dies alles sind nur Anregungen und Vorschläge aus den Erfahrungen, die wir bisher auch aus den Rückmeldungen unserer ARGE-Mitglieder bekommen haben. Bitte erinnern Sie sich daran, dass jedes Mitglied in der Schulgemeinschaft in derselben Weise von der Situation überrascht wurde. Dass unser Schulsystem in den vergangenen Jahren kaputtgespart wurde, dass auch nach Corona die Zahl der Lehrer*innen sich nicht erhöht hat, dass die Millionen des Digitalpakts für diese Krise zu spät kommen: Geschenkt! Es nützt unseren Kindern in der derzeitigen Situation überhaupt nichts, darüber zu lamentieren. Jetzt geht es darum, mit der Krise, so gut es geht, fertig zu werden.

Wie es danach weitergeht? Seien Sie sicher: Die ARGE Stuttgart wird sich mit Ihrer Hilfe auch darum kümmern!

Bleiben Sie gesund!

Für den Vorstand der ARGE Stuttgart

Michael Mattig-Gerlach

Ines Müller-Vogt