Arbeitsgemeinschaft Elternbeiräte an Gymnasien im Regierungsbezirk Stuttgart

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Tausende im Land fallen jährlich durch das bildungspolitische Raster

Tausende im Land fallen jährlich durch das bildungspolitische Raster

Der Landeselternbeirat Baden-Württemberg (LEB) hat auf seiner Herbstklausurtagung in Metzingen drei grundlegende Forderungen an die Bildungspolitik des Landes gestellt, die bei einer Umsetzung die Bildungsrealität Baden-Württembergs von Grund auf ändern würde.

Der LEB fordert demnach:

-         Zusätzlich 10.000 Lehrkräfte pro Schuljahr bis 2032

-         Bildungserfolg darf nicht vom Elternhaus abhängig sein

-         Vetorecht in bildungspolitischen Fragen für den LEB

In der Pressemeldung heißt es im Wortlaut:

"Baden-Württemberg ist weiterhin Spitzenreiter unter jenen Ländern, in denen Bildungserfolg besonders stark vom Elternhaus abhängig ist. Eines der wohlhabendsten Länder Deutschlands leistet es sich, jährlich Tausende von Kindern durch das Bildungsraster fallen zu lassen. Der Landeselternbeirat Baden-Württemberg (LEB) forderte deshalb auf seiner Herbst-Klausurtagung  vom 01.bis 03.Oktober in Metzingen ein gerechtes Bildungssystem, das jedem Kind die Möglichkeit geben müsse, einen seinem  Potential entsprechenden Abschluss erreichen zu können.

Deshalb müsse der eklatante Lehrkräftemangel – insbesondere im Grundschulbereich – endlich behoben werden. Mindestens 10.000 zusätzliche Lehrkräfte pro Schuljahr müssten bis 2032 eingestellt werden. Die Lernmittelfreiheit müsse uneingeschränkt umgesetzt, die Schülerbeförderung kostenfrei sein.

Um im Landtag beachtet und gehört zu werden, fordert die gewählte Landeselternvertretung bei bildungspolitischen Fragen ein Vetorecht nach hessischem Vor­bild. Wie im dortigen Schulgesetz festgehalten, muss der Landeselternbeirat bei allen bildungspolitischen Gesetzentwürfen oder Verordnungen angehört werden. Bei einem Veto muss das Kultusministerium die Vorlage erst einmal zurückziehen, auf die Einsprüche der Eltern eingehen, die Vorlage ggfls in Absprache mit den Elternvertretern ändern und erneut dem Landeselternbeirat zur Stellungnahme vorlegen. Falls die Eltern dann erneut ein Veto einlegen, muss dieses Veto als Bestandteil der Vorlage im Kabinett vorgelegt werden, bevor es im Landtag vorgelegt wird.

Ziel dieser Forderung sei es, so hieß es auf der Klausurtagung in Metzingen, die Kompetenz der Eltern und deren Gründe für die geforderten Änderungen möglichst früh in das Verfahren einzubinden und ggfls zu berücksichtigen. Eltern seien mit Sicherheit sehr viel näher an der Schulrealität als die meisten der Kultus-Verwaltungen.

Der LEB trifft sich neben seinen monatlichen Sitzungen einmal jährlich zur Klausur, um sich intensiv mit bildungspolitischen Themen zu beraten. Der LEB konnte seine Forderungen Cindy Holmberg (MdL Grüne) direkt für den Landtag mitgeben. Sie war der kurzfristigen Einladung durch den LEB spontan gefolgt.